Seine Anfänge nahm alles am 7. Oktober 1996. Unter der Adresse "nordbayern.de" ging erstmals ein journalistisches Angebot des VNP online. Erwähnenswert sind aus den Anfängen des Portals vor allem die Sportberichte zum 1. FC Nürnberg (und all den Auf- und Abstiegen) sowie die regionale Live-Berichterstattung. Wussten Sie zum Beispiel, dass nordbayern.de das erste Medium war, das live vom Anstich auf dem Erlanger Berg berichtete?
Seit dem Launch des Nachrichtenportals hat sich vieles geändert. Die Erinnerungen an die Anfänge sind jedoch noch immer präsent. “Ich glaube sogar, dass wir zunächst gar nicht als Journalisten wahrgenommen wurden. Da waren ein paar Menschen, die vor Computern saßen und die Arbeit der „echten“ Journalisten in dieses komische Internet transportierten", erzählt Matthias Oberth, Leiter der Onlineredaktion. "Schon die Frage, ob man einen Artikel etwas früher bekommen könnte, wurde als Affront aufgefasst. Als wir dann begonnen haben, selbst unsere Texte zu verfassen, stieß das aber zunächst auch auf wenig Gegenliebe.“
Heute sieht das schon ganz anders aus: Oberth führt mittlerweile ein rund 15-köpfiges Team, das die User:innen täglich durch nordbayern.de auf dem Laufenden hält. Nordbayern.de gehört mit monatlich rund 20 Millionen Visits zu den reichweitenstärksten regionalen Nachrichtenportalen
Schnelligkeit spielt eine immer größere Rolle

Es war jedoch ein sehr langer, mühsamer und manchmal auch schmerzhafter Prozess. Die Onlineredakteurinnen und -redakteure bekamen den rasanten Wandel, der in der Medienbranche durch die Verbreitung des Internet einsetzte, am eigenen Leib mit. Das Entstehen von digitalen Marktplätzen und Handelsplattformen hatte zwar nichts mit der klassischen journalistischen Arbeit zu tun, aber damit begann die Erosion einer der Finanzierungspfeiler der Medienhäuser.
Mit der Einführung von Smartphones und der damit einhergehenden mobilen Nutzung von Nachrichten veränderte sich die Erwartungshaltung an die Berichterstattung dramatisch. Schnelligkeit war wichtiger denn je. Dazu kamen technische Anforderungen an die Redakteurinnen und Redakteure, die plötzlich Bilder, Videos oder O-Töne zu ihren Texten mitliefern sollten.
Professionelle Ausbildung als Grundlage
Im Laufe der vergangenen Jahre änderte sich die Arbeitsweise im Journalismus grundlegend, Online-Portale wie nordbayern erkannten die Notwendigkeit, für die verschiedenen Bereiche wie Text, Bild, Video, Audio oder Grafik jeweils Expert:innen im Team auszubilden.
Inzwischen müssen Journalistinnen und Journalisten in der Lage sein, diese Formate selbst zu erstellen, wenn es um eine Erstmeldung geht. So kann nordbayern am Ende ein Gesamtprodukt liefern, das bei den Userinnen und Usern auch ankommt.
In den letzten Jahren spielt auch die Datenanalyse eine immer größere Rolle. Dadurch können den Nutzer:innen auf sie zugeschnittene Produkte zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig haben Journalist:innen in einer Zeit, in der sich Fake News immer schneller ausbreiten, eine unglaubliche Verantwortung. Sie müssen in kürzester Zeit verlässliche Informationen liefern, die nachprüfbar sind. Von einem ist Matthias Obert in jedem Fall überzeugt: „Die Arbeit von professionell ausgebildeten Journalistinnen und Journalisten ist heute und in der Zukunft wichtiger denn je. Dabei ist es zweitrangig, ob wir unsere User digital oder analog erreichen. Hauptsache, wir erreichen sie.“