NN-Kunstpreis: Kommen, staunen und abstimmen!

Es war ein Abend, auf den sich alle gefreut hatten: anregend, sommerlich leicht und doch, dem Anlass gebührend, mit einer feierlichen Note. Und der hielt, was er versprach: Begegnungen mit interessanten Künstlerinnen und Künstlern und spannenden Werken. Für die Verleihung der NN-Kunstpreise, dotiert mit insgesamt 27.000 Euro, bot erneut die Marthakirche nicht nur ein schützendes Dach, sondern auch einen stilvollen Rahmen.

Wer diesmal ausgezeichnet wird, hatten die meisten der rund 300 Gäste (denen sich im Verlauf des Abends noch weitere anschließen sollten) freilich schon vorher gelesen. Was aber die Neugier nur steigern konnte mit der Aussicht auf spannende Begegnungen - mit den Schöpfern selbst wie ihren ganz unterschiedlichen Werken. 

Locker eingestimmt vom Gypsi-Jazz-Trio "Flink Fingro", sparten die Anwesenden nicht mit Applaus für die in diesem Jahr sieben Preisträgerinnen und -träger des wohl bedeutendsten Wettbewerbs in Franken. Dessen Bedeutung sich freilich nicht in der materiellen Förderung erschöpft.

​​​​​​​"So zuverlässig und unabhängig von der kommunalen Finanzlage ist dieser Preis mit seiner jahrzehntelangen Tradition eine starke Institution, die es unbedingt braucht", unterstrich Prof. Dr. Julia Lehner in ihrer Doppelrolle als Kulturbürgermeisterin und Vorsitzende der Kunstpreis-Jury. In einer von großen Unsicherheiten geprägten Situation sei der Preis Ausdruck einer "einmaligen Wertschätzung" und biete Orientierung "auch für die freie Szene".

Im Wandel

​​​​​​​​​​​​​​Den Kunstpreis präge eine besondere Verbindung aus Beständigkeit und Wandel, sagte Lehner mit einem großen Dank an die beiden Verlegerinnen Sabine Schnell-Pleyer und Bärbel Schnell, die das Erbe ihres Vaters und Kunstpreis-Begründers Bruno Schnell weiterführen.

Die Weiterentwicklung zeige sich beispielsweise in aktuellen Sujets wie dem Klimawandel, wie ihn beispielhaft Lisa Lang in ihrem "No Future Gletscher" zum Thema macht. Aber auch in der Fortführung des vor einem Jahr eingeführten Publikumspreises. 
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Der Maler und gebürtige Franzose Benjamin Moravec hat das Rennen gemacht: Die Jury unter Vorsitz der Nürnberger Kulturbürgermeisterin Julia Lehner sprach ihm den mit 8500 Euro dotierten Hauptpreis zu. /alle Fotos: Stefan Hippel

Der aus Südkorea stammende Maler Changhee Nam bekam für sein XXL-Porträt "Model Nr. MG4" den mit 5500 Euro dotierten 2. Preis.

Der mit 3000 Euro dotierte 3. Preis ging an Lisa Lang, deren Markenzeichen die Hinterglasmalerei ist. "No Future Gletscher" heißt ihr ausgezeichnetes Werk.