Erlanger Nachrichten: 75 Jahre im Dienste der Demokratie
Wissenschaft und Industrie haben in Erlangen Tradition – die Zeitung sogar noch mehr. Das erste Lokalblatt mit dem Titel „Christian-Erlangischer Zeitungs-Extract” wurde 1741 gegründet, also ganze zwei Jahre früher als die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Erlanger Nachrichten, der „Nach-Nach-Nachfolger” dieses Titels, existiert seit 1949 und feiert daher dieser Tage sein 75-jähriges Bestehen.
Die Verlegerinnen der Nürnberger Nachrichten (NN), Bärbel Schnell und Sabine Schnell-Pleyer, unter deren Verlagsdach auch die Erlanger Nachrichten erscheinen, sehen das Jubiläum als Anliegen, Auftrag und Ansporn, „dass wir jeden Tag aufs Neue dazu beitragen, die Erlangerinnen und Erlanger über alles zu informieren, was für sie wichtig ist. Sie finden bei uns Inhalte, die es so umfangreich und detailliert in anderen Medien nicht gibt – egal ob gedruckt oder digital, im E-Paper oder auf unserer Plattform NN.de.”
Und noch ein weiterer Punkt ist den Verlegerinnen außerordentlich wichtig: „Übrigens ist unsere Demokratie genauso alt wie die Erlanger Nachrichten. Damals schlug die Geburtsstunde des Grundgesetzes und 75 Jahre später gilt immer noch: Die Demokratie ist die beste Staatsform.” Daher, so die Verlegerinnen weiter, haben sie in diesem Jahr erstmals den „VNP-Demokratiepreis” gestiftet. Er ehrt Menschen bzw. Organisationen aus der Metropolregion Nürnberg, die sich nachhaltig für fundamentale Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität, Frieden und Sicherheit einsetzen. Werte, die in volatilen Zeiten, wie wir sie haben, immens wichtig sind. Als Zeichen der Dankbarkeit für herausragendes Engagement, soll der „VNP-Demokratiepreis” auch im nächsten Jahr wieder verliehen werden.
NN-Chefredakteur Michael Husarek resümiert für die Redaktion, dass sie sich ihrer Rolle als „vierte Gewalt im Staate” immer bewusst sein müsse. Allerdings, so Husarek, sei die Arbeit auch in der Lokalredaktion Erlangen durch das Internet- und Social-Media-Zeitalter nicht gerade einfacher geworden. Die Leser seien heute viel kritischer als noch vor Jahrzehnten, und viele holen sich Ihrer Informationen gar nicht mehr bei klassischen Medien, sondern auf TikTok und ähnlichen Plattformen.
Michael Husareks Antwort: „Wir müssen dahin, wo die Leser sind” – und sei es auch auf TikTok. Doch die digitalen Kanäle können laut Michael Husarek nicht der einzige Weg sein, über den die Redaktion den Dialog mit ihrem Publikum führt: „Wir bemühen uns auch in der guten alten analogen Welt, den Kontakt zu unseren Lesern zu verstärken. Zum Beispiel, indem wir jüngst eine mobile Redaktion gegründet haben, die mit einem VW-Bus durch die Region fährt und so direkt mit unseren Lesern auf den Marktplätzen in Kontakt kommt.” Funktioniere dieser Dialog mit den Lesern, so Husarek, dann sei auch die Zukunft der Zeitung gesichert.